Der Weg zum Himmel

Hinter der Kirche endet das Dorf. Früher endete hier die Welt.

„30 Gottesdienstbesucher“, wird der alte Herr sagen und dass es lange einen Pastor gab. Er wird einen Namen murmeln. Und dass da immer offenes Haus war, wird er auch sagen.

Als ich die Metallpforte zum Friedhof öffne, hat er mich schon lange gesehen. Ich ihn auch, im Augenwinkel. Er schiebt sein Fahrrad mit der daran festgebundenen Harke am Zaun entlang. Ein Hinweisschild an der Kirche sagt, wenn die Kirche einmal verschlossen sein sollte, erreichen sie den Küster unter der Nummer soundso. Rein huschen, nur einen Spalt öffnen. Tür wieder zu. Eine schöne leere Kirche mit Stühlen. An diesem abgelegenen Ort gibt es echte Stille. Sie lässt die Ohren rauschen.

Vielleicht haben die Jahre am Grenzzaun Sicherheit gegeben, Sicherheit, dass keiner kommt. Da kann die Tür ruhig offen bleiben. Oder war es Trotz? Wenn die Grenze schon zu war, dann blieb wenigstens der Weg zum Himmel offen. Als ich aufbrechen will, kommt er. Das ist jahrelang geübt.

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